Samstag, 15. Januar 2022

Na, dann woll'n wir mal...

 Wir schreiben das Jahr 2022. Gerade erst haben wir das Fest der Liebe gefeiert, die Stille der Heiligen, diesmal verschneiten Nacht genossen, da hat das neue Jahr schon wieder an Fahrt aufgenommen... natürlich gebremst Dank des immer noch grassierenden Bremskeils in Virus-Form...

Ein seit nunmehr einigen Jahren aufkommender Anfall von Tatendrang will sich in diesem Januar nicht einstellen. Wann immer der Dreikönigstag am 6. Januar das Ende der Weihnachtszeit einläutete, all die schöne Dekoration für die nächsten Monate in unzähligen Kisten verschwand, das traurige Etwas des gerade noch prächtigen Christbaumes den Flammen der Feuerschale zum Opfer fiel, überkam mich diese gewisse Schaffenskraft, etwas zu basteln, bauen oder zu kreieren. Einfach die Leere der Zeit nutzen und der dunklen Jahreszeit einen Inhalt geben.

So stammen sämtliche zum Hobby gewordene Projekte, wie das Einrichten meines Puppen- und Spielzeugmuseums, der Bau von Puppenhäusern und Kaufmannsläden, aber auch solch profane Dinge wie Badsanierung oder Renovierungen bei mir aus den Anfängen eines Jahres.

Aber in diesem Jahr...nichts. Keine Idee, kein Plan. Nichts, was es zu Erschaffen gibt. 

Also mache ich das Beste daraus und nutze die kostbare Zeit für ein paar Inszenierungen vor der Kamera. Mit Puppen natürlich! Und bis ich die neuen Fotos im Kasten habe, hier ein paar "Urlaubsbilder" aus dem vergangenen November. 



Im Vorfeld meines "runden" Geburtstages ging es nach Berlin. Ostberlin, natürlich. Hier erwartete mich als Vorab-Geschenk ein Besuch im legendären "Clärchens Ballhaus"! Eine Institution für einsame Herzen und Tanzwütige seit 1913; sie haben uns trotzdem reingelassen...



"Clärchens Ballhaus" trotzt den Wirren der Zeit mit morbider Schönheit. Nichts scheint sich hier verändert zu haben. Abgetakelte Fassade eines Berliner Hinterhauses, dessen Vorderhaus im zweiten Weltkrieg zerbomt worden war; auf dem einstigen Grund des Vorderhauses kann man sich nun auf Biergarten-Gestühl die Kante geben. Auch im Inneren des Ballhauses nimmt einen die Geschichte in Beschlag. Unverspachtelte Wände, Ofenheizung, altes Gestühl und eine Bedienung, die an Herzlichkeit und überbordendem Service ebenfalls aus der Zeit zu fallen scheint.



Weiter ging es auf Zilles Spuren. Im besonderen Maße huldigt man ihm im Nikolai-Viertel, der Replike eines alten Stadtteils im Herzen von Berlin, welcher im Jahre 1987 zur 750 Jahr-Feier von Planern und Werktätigen der DDR neu erschaffen worden ist. Das Viertel hat sicher schon bessere Zeiten erlebt, versucht mit architektonischer Ostmoderne sein ruhiges Inseldasein inmitten der pulsierenden Stadt zu behaupten; ich mag es.



"Zilles Milljöh"


Hier war der Wunsch Vater des Gedanken. Einmal in den berühmten Friedrichstadtpalast! Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Wir kommen wieder!


So. Nun aber an die Arbeit! Ich muss was tun!