Montag, 12. März 2018

Ostern

Vor fast einem Jahr, zu Ostern 2017, habe ich mit diesem Blog angefangen. In der Rückschau ist so einiges an Fotos und Geschichten zusammen gekommen. Und mit Ablauf eines ganzen Jahres wird es hier nun auch etwas ruhiger, ist doch zu fast jedem Ereignis bereits etwas gezeigt und geschrieben worden. Natürlich werde ich bei jeder passenden Idee wieder zur Kamera greifen, dafür macht es viel zu sehr Spaß!

Und so fiel mir auch auf, dass ich zu Ostern letzten Jahres gar keine Kindheitserinnerung zum Besten gegeben hatte. Na dann!



Kurz vor Ostern heiß begehrt: Stets frische Eier vom heimischen Federvieh! Schließlich hat der Osterhase so einige Nester zu füllen.


In den ersten Jahren haben wir zu viert in einer kuscheligen Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung auf der dritten Etage eines Mehrfamilienhauses (“6 WE“) gelebt. Kein Baum und kaum Grünfläche drumherum. Nicht gerade die erste Wahl, um Ostereier zu suchen... Aber dafür hatten wir ja unseren anderthalb Kilometer entfernten Garten, das heutige Laubelund!


Am Ostersonntag wurden mein Bruder und ich von Papa geweckt, der uns nach alter Sitte einen Osterapfel zum morgendlichen Verzehr reichte. (Ich mochte als Kind keine Äpfel... Das ging ja gut los...)  Ohne Frühstück, fein herausgeputzt, mussten wir Kinder erst einmal in die Kirche. Papa machte sich indes auf dem Weg in unseren Garten, bepackt mit allem, was ein Osterfrühstück zu einem solchen macht und den Geschenken für uns Kinder, die er dem Osterhasen übergeben würde. Nach der Kirche begaben wir uns gemeinsam mit Mama in die dank offenem Kamin kuschlige Gartenlaube.


Naturgemäß gab es zu Ostern selten schönes, geschweige denn warmes Wetter. Es gab Jahre, da war der Schnee gerade geschmolzen oder es regnete in Strömen. Nichtsdestotrotz hatte der Osterhase jedes mal den Weg zu uns gefunden. So durften wir nach einem ausgiebigen Osterfrühstück den Garten nach Schokohasen, bunten Eiern und stets einem kleinen Geschenk absuchen. Hier fand ich in einem Jahr meinen ersten Regenschirm (mit süßen Enten darauf), ein anderes Jahr meine erste Waschtasche.



Nach der österlichen “Bescherung“ ging es dann zu Oma auf's Dorf. Dort wurden wir mit ihren Kochkünsten zu Mittag verwöhnt; und es gab noch mehr “Feines“ (unser Begriff damals für Süßigkeiten!).


Freitag, 2. März 2018

Musik

Auch ein Thema unserer Kindheit: Musik! Nicht die Begabungsabhängige in Form von Gesang oder dem Beherrschen eines Instrumentes (dazu mehr in einer anderen Geschichte), sondern der Konsum von Unterhaltungsmusik. Wie bereits erwähnt, besaßen wir in den ersten Jahren weder einen Plattenspieler noch ein Tonbandgerät oder gar einen Kassettenrekorder. Dafür aber ein wunderbar klingendes Röhren-Radio, welches Papa sich vom ersten Lehrlingsgeld geleistet hatte.



Dieses Radio (“Weimar“ RFT vom VEB-Stern-Radio Sonneberg) stand seit Beginn meines Erinnerungsvermögens über Jahre in unserer Gartenlaube. Und vor diesem bin ich schon als ganz kleines Mädchen den Klängen der seinerzeit angesagten Musik mit sicherlich ziemlich unbeholfenen Tanzeinlagen nachgegangen. Bezeichnend: Dem damals gespielten norddeutschen Sender aus Hamburg bin ich bis heute treu geblieben.


Zwischen diesem bescheidenen Party-Ambiente befindet sich der DDR-Kassettenrekorder KR 660 aus den achtziger Jahren, meine Investition des Jugendweihegeldes. Mit zirka 680 Ostmark einer der erschwinglichsten Geräte auf dem damaligen Markt. Gerne hätte ich mir seinerzeit etwas hochwertigeres und somit cooleres gegönnt, aber als Mädchen bekam man nicht ausschließlich Geld zur Jugendweihe geschenkt (wie bei Jungs üblich), nein,  wichtige Haushaltsartikel für die Aussteuer wurden stattdessen gereicht! Na super...



Auch ein Muss dieser Zeit: Der Walkman! Auf die Erfüllung dieses Wunsches habe ich lange hinwirken müssen, bis er den Weg aus dem Westen zu mir fand. Am Ende war ich sehr, sehr stolz auf diesen Apparat, obwohl seine Qualität zu wünschen übrig ließ...

Die zuletzt gezeigte Puppe (VEB Sonni, 70er Jahre) ist Teil einer hübschen Sammlung von einer ehemaligen Pionierleiterin aus der Nähe von Berlin. Ich bekam diese Puppen nach dem Tod der Besitzerin von deren Nichte, meiner langjährigen Freundin, geschenkt.