Sonntag, 13. Juni 2021

Kundi

 Kundi war der "Gesundheitsapostel"aus dem Deutschen Hygiene-Museum in Dresden. Bewaffnet mit einem Zauberfernrohr hatte er stets gesundheitliche Verfehlungen der DDR-Kinder im Blick und warb um Einsicht und Wohlverhalten.

Das kleine Männchen fand man seit Ende der 50er Jahre in Zeitschriften, Trickfilmen, Kalendern und in Form verschiedenster Werbeartikel. Die Wende hat Kundi dann nicht überlebt. Seine Überwachungsmethoden und der sogenannte Blick durchs Schlüsselloch hätten eine Verbindung zur einstigen Staatssicherheit der DDR assoziieren lassen, was meiner Meinung nach an Hysterie grenzt.

So habe ich mir meinen eigenen Kundi geschaffen, welcher im Folgenden auf das Fehlverhalten junger Erdenbürger hinweist. Könnte auch heutzutage noch für einige von Nutzen sein...


"Lässt man im Garten mal die Harke liegen,
siehst bald schon Du die Sterne fliegen!"


"Lief beim Schwimmenlernen etwas schief,
ist selbst der Gartenteich zu tief!"


"Was der Kundi gar nicht rafft,
wenn irgendjemand Tabak pafft!"


"Tritt tollkühn man in die Pedalen,
muss er mit Zahnverlust bezahlen!"


Eigentlich schade, dass es dieses Maskottchen nicht mehr gibt, zumal sich das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden bis heute großer Beliebtheit erfreut. Aber so erging es letztendlich allen Maskottchen aus der DDR: Dem Minol-Pirol, dem Leipziger Messemännchen, dem IGA-Florinchen, dem Tele-Lotto-Männchen, und, und, und.