Samstag, 19. Januar 2019

Erster Schnee des Jahres!

Es hat geschneit in der letzten Nacht!
Was für mich an Arbeitstagen eine mittelschwere Panik auslöst (wer sich früh vor 5 Uhr mit dem Auto auf eine 100-Kilometer-Tour begibt, wird es nachfühlen können...), löst an freien Tagen noch immer dieses alte Gefühl von Kinderzeiten aus. 


Zwar renne ich heute nicht mehr unverzüglich in den Keller, um Schlitten und Gleitschuhe an das Tageslicht zu befördern, aber an einen gediegenen Start in den Tag ist dann trotzdem nicht mehr zu denken. 


Zunächst einmal lasse ich die wunderschöne weiße Pracht, vom Fenster aus betrachtet, auf mich wirken. Ignoriere dabei gelassen die vorwurfsvollen Blicke meiner Katze Boogie, welche wie gewöhnlich die Nacht auf ihrem Kissen am Fenster verbracht hat. Draußen.



Den Anblick der friedlich-weißen Winterwelt genossen, Boogie mit frischem Putenfleisch (ja, sie isst nichts anderes!) und warmer Milch versorgt, geht es bei Anbruch des Tageslichtes nach draußen.


Über das vergangene Jahr hat sich so einiges an Utensilien für winterliche Puppenfotos angesammelt, die nur darauf warten, in Szene gesetzt und abgelichtet zu werden.


Und so mummel ich mich warm ein, trinke noch ein wärmendes Käffchen und hole all diese Utensilien nebst Protagonisten in meinen Garten, um sie für eine gewisse Ewigkeit im Bilde festzuhalten.


Dies hier ist ein DDR-typischer Umbau eines Kinderwagens (ZEKIWA, 70er Jahre) für den Winter, hauptsächlich in den südlichen Gefilden des Landes eingesetzt. Eigentlich meinte ich, nur die Wanne gekauft zu haben, musste dann aber freudig feststellen, dass an dieser eine ausgeklügelte Unterkonstruktion für den Schlitten gebaut wurde. Passt und hält hervorragend!



Soeben eingetroffen: Ein schweres Puppenmädchen (noch nicht hergerichtet) von Schützmeister & Quend aus dem thüringischen Boilstädt.
Willkommen in der mecklenburgischen Winterwelt!

Freitag, 11. Januar 2019

Will haben!

Eigentlich typisch Kind: Alles was bunt und nach Spielzeug aussieht, oder den süßen Genuss von Naschi verspricht, kann und darf nicht unbeachtet in den Regalen des Einzelhandels versauern. Und da war ich als kleines Mädchen nur zu gerne behilflich!


Nun war gerade das Angebot an Spielzeug in der DDR recht übersichtlich, naja, wie eigentlich alles, was im besonderen Maße das Herz begehrte. Zudem konnte der Familienetat nicht gänzlich dem Kauf von Puppen und Co. geopfert werden. Und blöderweise hatte man nur einmal im Jahr Geburtstag, gab es nur ein Weihnachten, Ostern und Nikolaus...Was für ein Dilemma!


Schon früh habe ich gewusst, womit man mir eine Freude machen konnte. Platz eins nahmen hierbei, wen wundert's, die Puppen ein. Und ein Puppendasein kann ganz schön öde sein, fehlt die dazugehörende Ausrüstung wie Kleidung, Puppenwagen, Möbel und vieles mehr.




Der heimische Spielzeugladen “Flax & Krümel“ war mein Tempel der Glückseligkeit. So oft ich konnte stattete ich ihm einen Besuch ab, oder drückte mir das Näschen an der Schaufensterscheibe platt. Und jedesmal fand ich auf's Neue ein Objekt der Begierde.


Noch heute fallen mir so einige Dinge ein, die ich als Kind trotz mehrfach geäußertem Wunsch nie bekommen habe. Und das lag weniger daran, dass meine Eltern mir selbigen verwehrt hatten, sondern vielmehr daran, dass es diese Dinge einfach nicht zu kaufen gab bzw. die Beziehungen zum Erwerb der Bückware fehlten.



Da gab es die elektrische Puppenwaschmaschine von PIKO, die meine Freundin Iris besaß und nie damit spielte; geschenkt hat sie mir das Traumteil trotzdem nicht... Dann der kombinierte Wickel- und Badetisch für Puppen, eine große Wiege mit Himmel, einen Kleiderschrank für große Puppen, einen richtigen Kinderwagen (den ich, wie bereits erzählt, dann viel zu spät bekam und irgendwann spurlos verschwand) und sicherlich so einiges mehr, an das ich mich heute nicht mehr erinnern kann.



Meine vor nicht allzu langer Zeit entdeckte Leidenschaft für Puppen und Spielzeug hat mir die unerfüllten Wünsche aus Kindertagen ins Gedächtnis gerufen. Und was für eine Freude, wenn man sich diese nun nach bereits vergangenen Jahrzehnten (!!!) erfüllen kann! Leichter ist dies allerdings nicht geworden. Was einst heißbegehrtes Spielzeug in der DDR war, ist heute umso mehr gefragt und hat Sammler- und Kultstatus.

*****


Was für ein Drama!!!
Beim fotografieren der Szene an der Tisch-Badewanne fiel mir doch tatsächlich diese erst am Tag zuvor erhaltene Puppe von Ernst Heubach aus Köppelsdorf auf den Dielenfußboden! Das war mir bis dahin noch nie passiert!


Nach einer ersten Schockminute machte ich mich an die umgehende Behebung des Schadens, und: Gelungen! Zwar ist das große Puppenmädchen nun kaum noch etwas wert, aber egal, sie bleibt ohnehin bei mir.