Freitag, 23. Juni 2017

Sommer in Laubelund

Im Sommer waren wir Kinder gefühlt rund um die Uhr draußen. Und hier hat sich auch bei mir ein verzerrt-nostalgisches Wetterbild eingebrannt: Die Sommer waren früher lang und warm, im Winter hat stets Schnee gelegen... 

Diese Bilder stellen eine schöne Erinnerung an unsere Kinderjahre bei meiner Oma nach. Die Eltern meiner Mutter wohnten unweit in einem kleinen Dorf; hierhin ging es jeden Samstag; anfangs mit Fahrrädern (ich im Körbchen, später mit dem legendären Mini-Fahrrad), dann, bis zum Auszug meiner Oma nach Opa's Tod 1988, mit dem Trabant. Wollten unsere Eltern mal zum Tanz, haben wir auch dort geschlafen.

Im Sommer hatte Oma gleich früh morgens eine große Zinkwanne mit Brunnenwasser befüllt, welches in der Sonne schnell warm wurde. So konnten wir nach Herzenslust planschen und der samstägliche Badetag war mit abgegolten; wir haben es geliebt! Auch sonst wurden wir dort herrlichst verwöhnt: Unser Wunschessen kam auf den Tisch (Oma war eine hervorragende Köchin!), es gab immer lecker Kuchen, viel mehr Süßigkeiten als zu Hause (!) und wir konnten nach alledem ungehindert ströpern gehen, Höhle bauen oder einfach mit Opa fernsehen.



Das so “freundlich“ dreinschauende Puppenmädchen mit den blonden Locken (noch so eine Spaßkanone) ist Heidi, meine erste Babypuppe aus den siebziger Jahren. Für ein kleines Mädchen viel zu groß, aber robust wie keine andere.


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Auch die Eis-Versorgung war hier früher mehr als gesichert: Es gab eine kleine Eisdiele am Markt, im Sommer stand zudem ein Eiswagen vor einem Konsum und in jedem der damals im Ort ansässigen Lebensmittelgeschäfte gab es eine Eistruhe mit mal mehr oder weniger leckerem Eis.


 

Freitag, 16. Juni 2017

Mittsommer

Die erste Jahreshälfte ist schon fast wieder vergangen; bloß nicht darüber sinnieren, wie schnell die Zeit doch vergeht... Freuen wir uns lieber über sonnige Tage, gemütliche Abende im Freien, die satte Natur und ganz viel Puscheln im Garten!




Donnerstag, 15. Juni 2017

Mini-Biggis

Diese etwa 28 cm kleinen Biggis habe ich zu DDR-Zeiten nirgends gesehen und erst bei meiner Jagd auf die schon bekannten größeren Exemplare entdeckt; alle in den alten Bundesländern erworben (Export im Rahmen von Devisenbeschaffung?). Aber Guss, Material und Originalkleidung sind eindeutig dem VEB biggi Waltershausen zuzuordnen. Und: Sie sind genau so putzig!!!






Selfie mal anders...

Samstag, 10. Juni 2017

Schule

Rückblickend waren die zehn Jahre Schule eine schöne Zeit; dort wurden Freundschaften geschlossen, die bis heute Bestand haben. Ich erinnere mich an den Tag der Einschulung, als wir aufgeregt mit Kulleraugen im Gesellschaftshaus (“G-Haus“) unseren Klassen und den entsprechenden Lehrern zugeteilt wurden, wie wir vom Jung- zum Thälmann-Pionier und später zum FDJ'ler wurden, an Exkursionen und Klassenreisen, ganz viele sozialistische Erziehungsversuche (bei mir vergeblich...), Appelle und Arbeitsgemeinschaften, doofe und nette Lehrer, an unsere Jugendweihe, Schulgarten und Arbeitslager, an unsere Abschlussfahrt in das kommunistische Bruderland, ... und, und, und.


Meine Schultüte! Nicht mehr das Original, aber im Original nacherstanden. Betrachte ich meine alten Einschulungsfotos, waren Schultüte und ich größenmäßig nicht weit auseinander. Und schwer war die “Tüte“: ein Metallgestell mit dicker Pappe umklebt, voll mit kleinen Spielzeugen (u. a. eine Kasse für den Kaufmannsladen) und Süßigkeiten. Der Schulranzen war der dritte und letzte in meiner Schulzeit; habe ihn arg verschimmelt vom Dachboden meiner Eltern geborgen.


Eine Puppe von Ernst Heubach aus Köppelsdorf (342/2) mit schlummernder “Künstlerpuppe“ (mag ich eigentlich nicht, weil geschichtsträchtig uninteressant... aber für einige Szenen unentbehrlich).



Diese Beiden habe ich kurz nach der Wende in Lübeck gekauft; fand sie damals zu knuffig. Sie wurden als “Mein Kind“ von Mattel Mitte der 80er Jahre im Westen angeboten.

Mittwoch, 7. Juni 2017

Entdeckt

Bei einem unserer Spaziergänge durch meine Stadt haben wir neulich einen fast vergessenen und verwunschenen Friedhof für uns wiederentdeckt. Ich kenne ihn von früher als über und über mit Brombeersträuchern zugewucherten, leicht gruselig anmutenden Ort der Stille, der um 1875 zu Gunsten des seitdem genutzten, großen Friedhofes der Stadt aufgegeben wurde.

Eigentlich sollte es ein Spaziergang durch das hiesige Moor werden (Ja, beide Friedhöfe befinden sich in unmittelbarer Nähe eines Moores!). Doch es fiel auf, dass das Areal des alten Friedhofes beräumt und alles landschaftsgärtnerisch hübsch gemacht worden war, so dass wir neugierig auf Entdeckertour gingen. Die wenigen Grabkreuze und -steine wurden frei und standsicher gemacht, schöne alte Bäume und Wildrosen begrünen als stumme Zeugen einer längst vergangenen Zeit dieses Fleckchen Erde. Die noch existierenden Grabkammern sind leer, und auch sonst mag sich kein unbehagliches Gefühl mehr einstellen, so schön ist es hier.




Mit der kleinen Nonne (Heubach-Köppelsdorf 320) haben wir diesen Ort ein paar Tage später erneut aufgesucht. 

Montag, 5. Juni 2017

Ab-geliebte Puppen

Sicherlich haben diese Puppen ihren Wert bei Sammlern eingebüßt; vielleicht wären sie auch im intakten Zustand nicht sehr begehrt gewesen. Ich habe ihnen trotzdem ein neues Zuhause gegeben, bringt doch jede Puppe ihre eigene, wenn auch unbekannte Geschichte und einen gewissen Charme mit.


“Kaffeetafel“ im Garten: Hinten links ein Puppenmädchen von Adolf Hülß aus Waltershausen, davor und hinten rechts von König & Wernicke, ebenfalls Waltershausen. Rechts ein arg geschundenes Puppenkind von Kämmer & Reinhardt (Waltershausen) und am Boden sitzend ein Sonneberger Mädchen. Die Schäden reichen von “abgenagten“ Fingern, einem zum Teil zerbröselten Torso und nicht immer vorteilhaften Restaurationsmaßnahmen, wie fest eingeklebte Augen und Übermalungen.