Freitag, 15. Juni 2018

Musikinstrumente

Wie im Vorfeld versprochen, hier meine Geschichte zum Thema Musikinstrumente und die damit einhergehende, wenig ausgeprägte Nutzung selbiger... 

Wohl fast jedes Kind der DDR (ausgenommen die von Hause aus geförderten und talentierten) kam mit Eintritt in die Schule das erste Mal mit einem Musikinstrument in Berührung: der Blockflöte. Sie sollte uns in die Welt der Noten einführen und bestenfalls eine musikalische Laufbahn schmackhaft machen. In meinem Umfeld damals von wenig Erfolg gekrönt...


Ich beherrschte das Spiel auf der Flöte ziemlich gut, wurde alsbald in die Flötenkreise beider Kirchen am Ort nur zu gern aufgenommen. Auch bei schulischen Veranstaltungen trat ich des öfteren mit diesem Instrument auf. Meine “Flötenkarriere“ reichte vom frühen Beherrschen der Sopran-, später der Alt- bis zur Tenorflöte. Dann hatte ich keine Lust mehr auf die Wiedergabe uncooler Musik und beendete meine musikalische Laufbahn.


...jaaa, mal versucht... und für nicht geeignet empfunden. So ein Klavier lässt sich schließlich schlecht überall mit hinnehmen!


Das Akkordeon war ein gerne gesehenes Lerninstrument bei den Musiklehrern unserer Zeit. Viiiel zu Volksmusik-lastig!


Ein Klassiker aus DDR-Zeiten: Die sogenannte Triola; hier ein nicht ganz so “wertiges“ Modell. Konnte jeder...


Mit den Klängen der Mundharmonika hat uns Mama früher gelegentlich erfreut. Und: Sie konnte es ganz gut!


Mit der Gitarre habe ich es vor gar nicht allzu langer Zeit mit ernüchterndem Ausgang versucht. Zur Erfüllung dieses Anfluges von “Ich würde gerne noch einmal“ habe ich sogar eine richtige Konzert-Gitarre geschenkt bekommen. Und weil es entgegen meiner Prämisse, alles muss von heute auf morgen zu beherrschen sein, dann doch nicht ganz so schnell und einfach ging, habe ich sie kurzerhand meiner Freundin überlassen. Ihre Tochter haut jetzt in die Saiten.


Aggressions-Abbau-Instrument: Als Kind nie besessen; zur Schonung der Nerven aller Unbeteiligten wohl auch nachvollziehbar...

Donnerstag, 7. Juni 2018

Kinderwagen

Seit früh an war ich von Kinderwagen begeistert. Schon als Kind fand ich sie sooo viel schöner, als die mir zustehenden Puppenwagen. Alle nach mir geborenen Kinder aus der Verwand- und Bekanntschaft waren nicht gefeit vor meiner Ausfuhr-Wut mit den schönen großen Gefährten. Und dabei ging es mir weniger um den mir Anvertrauten etwas Gutes zu tun (es wundert mich ohnehin, wie früh mir von den Müttern ihre Babys überlassen wurden...), als mehr darum, mit großem Stolz die damals ach so hübschen Kinderwagen zu präsentieren.

 
In unserer Stadt gab es damals das Geschäft "Tausend kleine Dinge". Hier bekam man - wenn die sozialistische Mangelwirtschaft es zuließ - alles: vom Nagel über Werkzeug bis hin zu Fahrrädern und Kinderwagen. Letztere standen fein der Reihe nach Größe aufgestellt am Ende des für Kinderaugen nicht enden wollenden Ladens. Einer schöner als der andere. Und teuer! In den siebziger Jahren waren es vornehmlich eckige, kunststoffbezogene Kinderwagen in den buntesten Farben, mit oder ohne Panoramafenster, später wurden die Wagen runder, zumeist stoffbezogen und ziemlich dunkel; und Korbkinderwagen wurden wieder hipp.

 
Kinderwagen wurden damals von einem zum nächsten Kind gereicht, für mich also fast unmöglich, einen davon für meine Puppen zu ergattern. So lag ich stets auf der Lauer, wenn im näheren Umfeld ein Baby seinem Kinderwagen zu entwachsen drohte und hoffte inständig, dass kein nächstes in Planung bzw. bereits unterwegs war.

 
Dieses "Auf der Lauer liegen" hat sich über Jahre hingezogen, bis es irgendwann ein Einsehen gab. Ich muss schon so um die zwölf/dreizehn Jahre (!!!) alt gewesen sein, als mir von der Freundin meiner Mutter ein flaschengrüner, stoffbezogener Gondel-Kinderwagen für lau angeboten wurde; ein riesiges Geschoss, über den man kaum hinwegsehen konnte. Ich kann mich noch heute an die große Freude erinnern, die zu dieser Zeit alles in den Schatten stellte. Rückblickend betrachtet, war die Erfüllung dieses lang gehegten Traumes wohl auch inszeniert, konnte man es sicherlich kaum noch mit ansehen, wie ich als nicht mehr ganz so kleine Person noch immer meinen Puppenwagen bemühte.

 
Lange ist dieser Gondel-Kinderwagen dann nicht mehr zum Einsatz gekommen. Mit Puppen zu spielen wurde so langsam uncool, es taten sich andere Prioritäten auf... Der Wagen wurde noch so einige Male für meine nun so geliebten Katzen benutzt, bevor er dann irgendwann verschwand. Ich weiß bis heute nicht, wann, von wem und vor allem warum er entsorgt worden ist. An Platzmangel kann es nicht gelegen haben, ist doch auch sonst so gut wie nichts auf unserem Grundstück abhanden gekommen.       

 
Der hier gezeigte Panorama-Kinderwagen von ZEKIWA aus den siebziger Jahren der DDR ist meine neueste Errungenschaft. Nachdem es meinem Nostalgiezimmer von der Ausstattung her an kaum noch etwas fehlte, war dies die Krönung mit der finalen Erkenntnis, dass nun aber auch wirklich für nichts anderes mehr Platz ist! Mal sehen, wie lange diese Erkenntnis anhält....