Sonntag, 31. Dezember 2017

Silvester

Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu, ein neues ungewisser Erlebnisse und Begegnungen beginnt. Was es bringen wird, daran werden wir uns in zwölf Monaten zu erinnern wissen. 

Damals wie heute hat mich der Jahreswechsel nicht sonderlich begeistert. Die so heimelige Stimmung der Weihnachtszeit neigt sich dem Ende entgegen, dunkle und kalte Wochen stehen bevor.


Der Ablauf des Silvestertages ähnelte früher sehr dem des 24. Dezember. Es gab wieder Kartoffelsalat mit Würstchen zu Mittag, abends Karpfen blau. Mein Vater hatte zusammen mit meinem Bruder durch frühzeitiges Schlangestehen am heimischen Schreibwaren- und Bücherladen Silvesterknaller und Raketen ergattern können, worüber Mama stets nicht erfreut war.


Den letzten Abend des Jahres verbrachten wir bis auf ein, zwei Ausnahmen in der gemütlichen Atmosphäre des heimischen Wohnzimmers. Im Fernseher lief eine bunte Sendung, dabei wurden die kläglichen Reste des bunten Tellers vernascht und zwischendurch gingen Tischknaller in die Luft.


Ich weiß noch, dass ich den alljährlich erwarteten Auftritt des Gesangsduos Baccara in der bunten Fernsehsendung des ZDF über Jahre an Silvesterabend mit den ebenbürtig aussehenden DDR-Barbies des VEB biggi Waltershausen entgegengefiebert hatte, um sie bei stattfindendem Auftritt fleißig mittanzen zu lassen.


Um null Uhr wurde auf das neue Jahr angestoßen (damals natürlich mit Brause oder Saft), anschließend gingen wir gemeinsam vor die Haustür und hießen selbiges mit Raketen und Knallern willkommen.


Frohes neues Jahr!!!

Montag, 25. Dezember 2017

Weihnachten!

Das Weihnachtsfest ist da! 
Endlich kehrt ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit ein.

Der 24. Dezember hat sich in seinem Ablauf in unserer Familie kaum verändert. Früher begann der schönste Tag des Jahres mit dem Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaumes; das war und ist seit jeher die Aufgabe meines Vaters. In Laubelund habe ich diesen Part übernommen, und zwar mindestens eine Woche vor Heilig Abend. Schließlich möchte ich so lange wie möglich den weihnachtlichen Lichterglanz in meiner Stube genießen.


Nachdem es zu Mittag Kartoffelsalat und Würstchen gegeben hatte, begann für uns Kinder damals die heiße Phase des Tages. An Mittagsschlaf war kaum zu denken. Vielmehr schlugen wir die Zeit mit Fernsehgucken und Spekulationen über den zu erwartenden Gabentisch tot.

Die gemeinsame Kaffeezeit fand dann schon unter dem kunterbunt geschmückten, damals natürlich mit viiiel Lametta überworfenen Weihnachtsbaum statt. Es gab die legendären Nussplätzchen und nach dem polnischen Brauch meiner Oma Mohnsemmel (habe ich nie gemocht...). Anschließend gingen Papa, mein Bruder und ich zum doch ziemlich weit entfernten Friedhof der Stadt, um dort die verstorbenen Eltern meines Vaters zu besuchen. Hier konnten wir dann schon aus der Ferne das Glockenläuten der großen Stadtkirche hören, die uns zum Weihnachtsgottesdienst riefen.



Als Kind war dieser Kirchbesuch eine "harte Prüfung" für mich. Sooo lange Zeit auf einer viel zu kalten, viel zu harten Bank auszuharren, wohl wissend, dass doch gleich der Weihnachtsmann zu Hause auftauchen würde! Aber auch das verging und so traten wir nach unzählig geäußerten Weihnachtswünschen auf dem Kirchplatz dann endlich den Heimweg an, um von Mama mit Karpfen "blau" in Empfang genommen zu werden.


Nach dem weihnachtlichen Festessen mussten wir Kinder dann noch eine letzte Aufgabe über uns ergehen lassen. Während der Weihnachtsmann unter dem wachsamen Auge von Mama die Gaben unter dem Tannenbaum platzierte, "durften" wir Papa beim Abwaschen unterstützen. Bis dann endlich eine eiserne Glocke aus der Stube ertönte!

Ich kann mich nicht erinnern, zu Hause je einen direkten Kontakt zum Weihnachtsmann gehabt zu haben; er hatte seinen Dienst stets im Vorfeld verrichtet. Nur einmal hatte er den Geschenkesack polternd vor die Wohnungstür gestellt; den Auftritt des Nachbarn hatten wir schnell enttarnt. Vermisst habe ich den furchteinflößenden Auftritt des bärtigen Mannes eigentlich nie. Zwar blieb uns das Vortragen weihnachtlicher Strophen in jeglicher Form nicht erspart, aber danach ging es ohne mahnende Worte direkt an den Gabentisch!



Wir haben stets alles zu Weihnachten bekommen, was wir uns gewünscht hatten. Das ist im Nachhinein um so erstaunlicher, als dass es zu DDR-Zeiten einer organisatorischen Meisterleitung gleichkam, genau das zu bekommen, was gerade gewünscht wurde. Wie zum Beispiel mein großer blauer Puppenwagen von Zekiwa: Papa hatte ihn mit dem Motorrad (damals hatten wir noch kein Auto) aus dem 45 km entfernten Wismar geholt und mir damit das wohl am ausgiebigsten genutzte Geschenk aller Kinderzeiten beschert.


Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages hielt es uns nie in den Betten. Noch im Schlafanzug mit Wuschelhaaren zog es uns eiligst zu den Geschenken, die wir am Heiligen Abend vorgefunden hatten. Was für eine schöne Zeit!      
  
      

Sonntag, 24. Dezember 2017

4. Advent


...dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür!

Montag, 18. Dezember 2017

Weihnachtspuppen 2017

Bis zum Weihnachtsfest 1984 mussten alle meine Puppen an der Bescherung in der elterlichen Wohnstube teilnehmen. Fein säuberlich aufgereiht, hockten und standen sie entlang der damals ach so modernen Anbauwand. Heute könnte ich diesen puppensozialen Auftrag sicherlich nicht mehr erfüllen, sind es doch mittlerweile an die 200 Geschöpfe, die sich in meinem Nostalgie-Zimmer angesammelt haben.

Für ein paar weihnachtliche Fotos durften jetzt allerdings einige "Auserwählte" unter dem Christbaum Stellung beziehen.


Und dafür muss natürlich erst einmal das Bäumchen her! Auch so ein alljährlicher Krimi... Dass es kaum noch traditionelle Fichten zu fällen gibt, damit muss ich mich stets auf's Neue abfinden. Aber mit Unmengen an Christbaumschmuck (so viel der Baum tragen kann!!!), wird dann auch aus einer Nordmann-Tanne ein leuchtend-glitzernder Mittelpunkt in der Weihnachtsstube.


Schon ein paar Tage her, aber eine Luzia darf in Laubelund nicht fehlen!


Was wäre Weihnachten ohne Märchen und Geschichten, ob aus einem schönen alten Buch, oder auch im Fernseher. Wirklich nur einmal im Jahr kaufe ich mir eine Fernsehzeitschrift, um ja keinen Märchenfilm der DEFA in der schönsten Zeit des Jahres zu verpassen.


Eine Bescherung ohne Puppe? Geht nicht!


Pünktlich unter'm Weihnachtsbaum! Dieser kleine Clown vom VEB biggi Waltershausen ist meine neueste Errungenschaft. Adoptiert von seiner äußerst netten Vorbesitzerin, die ebenfalls ein Faible für diese süßen Kobolde hat. 

Sonntag, 17. Dezember 2017

3. Advent


...dann drei...

Montag, 11. Dezember 2017

Biggi im Erzgebirge

Der letzte Urlaub des Jahres! Was passt so kurz vor dem Weihnachtsfest besser, als ein Ausflug in das ostdeutsche Weihnachtsland schlechthin! Das Erzgebirge!


Zuerst ein Besuch auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt. Ein schöner, nicht gerade kleiner Markt inmitten einer interessanten Architektur-Mischung aus historischem Rathaus, DDR-Moderne und Bauten jüngeren Datums.


“Glühwein-Verkostung“ unter öffentlicher Anteilnahme...


Weiter ging es in das Spielzeugdorf Seiffen. Ein Touristen-Magnet sondergleichen! Da es aber bereits am Vorabend zu schneien begonnen hatte, sind wir dann doch von der weihnachtlichen Atmosphäre eingelullt worden, was schlussendlich auch die EC-Karte zum glühen brachte...


Der krönende Abschluss war der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Annaberg-Buchholz; der schönste Aufenthalt unserer kleinen Rundreise. Gemütlich, nicht zu groß, mit einer durchdachten Auswahl an Marktständen/-buden. Und um den Markt herum ist ein Weihnachtsladen an den anderen gereiht. So musste ich abermals feststellen, dass ich längst noch nicht genug an weihnachtlicher Dekoration besitze... 

Sonntag, 10. Dezember 2017

2. Advent


...dann zwei...

Sonntag, 3. Dezember 2017

1. Advent


Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins...

Freitag, 1. Dezember 2017

Nikolaus

Die lange Zeit der Vorfreude auf das Weihnachtsfest wurde uns durch die spannende Erwartung des Nikolauses am 6. Dezember im wahrsten Sinne des Wortes versüßt. Um einen gut gefüllten Stiefel am Morgen dieses Tages vorzufinden, waren wir nun noch um einiges lieber als sonst (...), schließlich hatte Nikolaus ja für die bösen Kinder Knecht Ruprecht im Schlepptau. 


Das sonst so ungeliebte Schuheputzen ging uns am Vorabend des Nikolaustages erwartungsvoll und leicht von der Hand. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich als Kind stets rote Stiefelchen; entweder gab es zu dieser Zeit in der DDR keine anderen Farben, oder es war einfach lange modern. Frisch geputzt und stolz darauf stellte ich sie dem Nikolaus auf das Fensterbrett in unserem Kinderzimmer, auf dass er sie gut befüllen würde.


Bis heute ist es mir ein Rätsel, wie der Nikolaus damals ungesehen und -bemerkt unsere Kinderaugen am Nikolausmorgen dank der schönen Gaben in unseren Stiefeln zum leuchten brachte. Unsere Eltern konnten uns bei der Aufklärung dieses Phänomens auch nicht weiterhelfen...