Freitag, 24. November 2017

Weihnachtsbäckerei

Es gehört zur Vorweihnachtszeit wie Adventskranz und -kalender, Weihnachtsmarkt und -musik sowie ein festlich geschmücktes Heim: Das Plätzchenbacken! Einhergehend mit diesem wunderbar-heimeligen Duft, den man nie vergisst.


In meinen Kindheitserinnerungen ist dieses alljährliche Ereignis allerdings wenig romantisch belegt. Ich wollte naschen! Sofort! Und nicht, von Mama in die Pflicht genommen, erst Unmengen an Teig kneten und ausrollen; Plätzchenausstechen hingegen machte dann doch Spaß...



Es wurde immer nur eine Sorte gebacken: Nussplätzchen nach Omas Rezept. Daran hat sich bis heute wenig geändert; selbst mein Bruder hat sich dieser Tradition angenommen.


Und selbst nach getaner Arbeit blieb nur wenig Ausbeute für die kleine Bäckersgehilfin. Schließlich mussten die Backwaren bis zum Weihnachtsfest und gerne auch darüber hinaus reichen, wurden deshalb in großen Vorratsgläsern verstaut und zu allem Übel noch vor uns Kindern versteckt (gefunden haben wir sie dann doch immer wieder...).


Erwischt!!!

Sonntag, 19. November 2017

Lichterbaum

Es ist mal wieder soweit! Wie in jedem Jahr, eine Woche vor Totensonntag, wird die mittlerweile fast sieben Meter hohe Tanne vor meinem Häuschen in Lichter-Ketten gelegt. Aus anfangs einer Kette sind mittlerweile drei geworden... und auch die reichen schon lange nicht mehr aus. Da es sich aber noch um Lichterketten mit richtigen Glühbirnen handelt, müssen diese reichen, um so den Stromzähler nicht zu überlasten...


Der alljährliche Running-Gag: Das Lichterketten-Knäuel! Nach Heilige Drei Könige im Januar lieblos von der Tanne gerupft und verstaut, über Monate vergessen, schwört man sich dann jedes Jahr aufs Neue, beim nächsten Mal mehr Sorgfalt walten zu lassen... Gaaanz bestimmt!!!  




Es ist jedes Mal ein tollkühnes Unterfangen, den Baum mit seinen weichen Ästen bis zur Spitze zu erklimmen, die Lichterketten wohl proportioniert zu platzieren und dann nach getaner Arbeit eine Glühwein-unterstützte Abnahme vorzunehmen. Und wie in jedem Jahr zählt am Ende das Ergebnis: Ein weithin sichtbarer Tannenbaum, der mit seinem warmen Lichterglanz auf die Weihnachtszeit einstimmt.



Samstag, 11. November 2017

Fernsehabend

Was gab und gibt es gemütlicheres, als sich an dunklen Herbst- und Winterabenden mit einer Wolldecke auf das Sofa zu kuscheln und fern zu sehen. Wir Kinder durften früher nur ausgesuchte Filme oder Beiträge gucken, zudem war die Senderauswahl ja damals äußerst bescheiden.

Wer kennt heute noch die Rappelkiste, Die kleinen Strolche oder Neues aus UhlenbuschHeidi und Biene Maja waren noch richtige Trickfilme und nicht vom Computer animiert! Die Waltons und Unsere kleine Farm zeigten uns Familienidylle pur! Und hatten mein Bruder und ich einmal Mist gebaut, gab es Hitparaden- oder Disco-Guck-Verbot. Drama!!!

Wie wohl bei ganz vielen anderen Kindern auch, bleibt der Samstagabend vor der Flimmerkiste besonders in Erinnerung. Der einzige Tag, an dem wir länger aufbleiben durften. Und es war Badetag!



Nach einem strikt geplanten Wannenbad-Zeitablauf (erst ich, dann Mama und anschließend mein Bruder; Papa blieb die abgekühlte und schaumlose Brühe...), wurden wir Kinder in Nachthemd und Schlafanzug gesteckt, auf die Couch verfrachtet, wo schon Stullenbretter und Tee für jeden von uns bereit standen. Und dann luden Dieter Thomas Heck oder Ilja Richter zum “bunten Abend“ am Röhrenfernseher ein (die ersten Jahre sogar noch in schwarzweiß...


...und ohne Fernbedienung!).


Mit ganz viel Glück hatte Mama vielleicht Erdnussflips im Konsum oder HO ergattern können, die sparsam eingeteilt den Abend vollkommen machten.

Samstag, 4. November 2017

Kindergeburtstag!

Neben Weihnachten war ein Tag im Jahr der absolute Höhepunkt in meinem Kinderleben: Geburtstag! Schon Wochen zuvor war ich ganz aufgeregt und konnte meinen persönlichen Feiertag kaum erwarten; mit zunehmendem Alter legte sich diese Euphorie...

Wie im Allgemeinen, erinnere ich mich noch ziemlich gut an meine Hochfeste. Als November-Kind habe ich diese Tage in wohliger Atmosphäre bei Kerzenschein, Ofenwärme an draußen neblig-grauen Tagen erlebt, einmal hatte es sogar geschneit! Meine Mutter war erst Jahre später so richtig in das Berufsleben eingestiegen, war also immer da und hat es uns Kindern schön gemacht.







Viele Geschenke von vergangenen Kindergeburtstagen besitze ich noch heute, einige kann ich noch dem dabei erreichten Alter zuordnen. Und wie in jedem Jahr damals der absolute Höhepunkt: Das Westpaket von Patentante Lena mit Spielzeug, etwas zum Anziehen und ganz viel Naschi (... und ein Pfund Kaffee für Mama...)!


Wir brauchten damals keine groß aufgezogenen Events, unsere Eltern haben sich nicht dem Konkurrenzkampf um die beste Darbietung an Abenteuern und sonstigem Schnickschnack gestellt. Eingeladen wurde keine Heerschar an Kindern, sondern meine besten Freundinnen. Zu Mamas moralischer Unterstützung kamen Oma und Tante Anneliese. Es gab Kuchen und Kakao, anschließend konnten wir uns ganz gut selbst beschäftigen. Vom Toben und Spielen bis hin zu unseren tollkühnen Klingelstreichen.