Sonntag, 15. Juli 2018

Ferien!

Es ist mal wieder soweit: Sommerferien! In unserer Kindheit hieß das acht (!) Wochen schulfrei, was jedoch nicht bedeutete, diese lange Zeit für einen selbst nutzen zu dürfen. So mussten wir im Schulgarten unsere Liebe zur Pflanze entdecken, uns mittels Teilnahme an der Religiösen Kinderwoche Gott näher bringen, oder unser spärliches Taschengeld in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) aufbessern.


 Nichtsdestotrotz hatte Papa für diese Zeit immer einen Ferienplatz über den FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund), eine Institution der DDR, organisieren können.


An meinen ersten Urlaub mit der Familie kann ich mich kaum noch erinnern; es ging nach Tarnewitz an die unweite Ostsee. Die Erinnerungslücken hierzu sind meinem Alter von zirka vier Jahren geschuldet; und Fotos: Fehlanzeige.


Die nächste Expedition durch unser kleines Land führte uns in die Sächsische Schweiz nach Prossen. Hierzu fällt mir nur das ein: Wandern, wandern, wandern...


Ein, zwei Jahre später verschlug es uns in den Harz. Das Highlight auf dieser Reise steuerte ich bei:  Nierenbeckenentzündung mit eigens für mich alarmierten Krankenwagen. Toll! Ansonsten ganz bestimmt: Wandern, wandern, wandern...


Und zwischendurch ging es immer mal wieder in den Spreewald; hier wohnten Tante und Onkel, nannten eine Datsche ihr Eigen. Ich bin gerne dort gewesen, obwohl ich bei einem dieser Aufenthalte einen Sturz in einen Wasserarm der Spree verzeichnen musste (für den mein Bruder unverschuldeterweise in Haftung genommen wurde) und die stets plagenden Mücken einem des Nachts den Schlaf raubten.


Ein weiterer Verwandschafts-Bonus brachte uns Dresden näher. War mir diese Stadt früher nicht geheuer (groß, grau, komische Sprache...), bin ich heute umso lieber dort. Als kleiner Ostalgiker ist man dort bestens aufgehoben!


Biggi an der Dresdner Frauenkirche...,


...in der Prager Straße am “Pusteblumen-Brunnen“...


...und am Elbufer.


Am Dresdner Elbufer findet im Übrigen all wöchentlich ein Flohmarkt statt, wo Liebhaber alter Dinge garantiert fündig werden! Hier ein kleiner Auszug meiner letzten Ausbeute.

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Den letzten Urlaub im Schoße der Familie erlebte ich 1988 in Prag (siehe meinen “Reisereport“ Prag 2.0 vom 17. Mai). Vier ausgewachsene Personen in einem Trabant das sozialistische Ausland erkundend.