Sonntag, 22. Juli 2018

Sommerloch

Da sage noch einer, die sommerlichen Wetterlagen sind auch nicht mehr das, was sie sein sollten! Sonne, Hitze, Trockenheit; und das gefühlt seit einer kleinen Ewigkeit. Und so leer wie sämtliche Wasserreservoirs in meinem Garten ist momentan der Ideenfundus in meinem Kopf was mit Puppen bebilderte Geschichten angeht. Also wird dies eine kleine Bildergeschichte ohne Kindheitserinnerungen, aber mit den unterschiedlichsten Bewohnern meines Nostalgie-Zimmers.


Mein kürzlich auf dem Dresdner Elbeflohmarkt ertstandenes Ensemble: Ein kleiner Flechtwerk-Puppenwagen aus den 60er Jahren der DDR (mit neuem Dach) und eine süße Puppe, über deren Herkunft ich nun Auskunft erhalten habe. Der kleine Trotzkopf stammt tatsächlich aus dem thüringischen Waltershausen; ihr Schöpfer war Max Rudolph, der von 1908 - 1930 Puppenköpfe herstellte.


Kunterbunte Windel-Wickel-Welt der DDR: Die Babypuppe stammt aus den 80er Jahren der DDR. Mein Bruder hatte sie vor Jahren in einem Abriss-Schuppen hinter seinem heutigen Wohnhaus gefunden und in meine Obhut gegeben.


Das Schokoladenmädchen im Wandel der Zeit: Das Kultbild aus dem Dresdner Zwinger, welches in den 70er Jahren in keinem Haushalt der DDR fehlen durfte, habe ich ebenfalls auf dem Flohmarkt erstanden, wie auch das Mitropa-Geschirr. Präsentiert wird alles von einer Pedigree-Puppe aus England (60er Jahre).


Federball: Wann immer Wetter und Windstärke es zuließen und keine anderen Spiele uns ablenkten, ging es meist abends auf die damals kaum befahrene Straße vor unserem Haus, um hier einige Runden den mit einem Stein beschwerten Federball (erhöhte Flugkraft, schmerzhaft bei Augenkontakt...) zu schmettern.


Kleine Helden aus dem DDR-Kinderfernsehen, präsentiert von einer Puppe aus dem VEB sonni Sonneberg.


Die Kult-Kakao-Marke in der DDR schlechthin: Trink fix. Zwar kam dieses Schokopulver aus dem westlichen Teil des Landes, wurde aber für nicht wenig Geld im ostdeutschen Einzelhandel angeboten und wie verrückt gekauft.


Gebrauchsgeschirr  “Rationell“ aus der DDR: Dieses als “Mitropa-Geschirr“ bezeichnete Porzellan begleitete einen von Beginn an durch die gastronomische Welt des Arbeiter- und Bauernstaates.


Hier die wohl größte Puppe, die es in der DDR zu kaufen gab: Ein 90 cm hohes Puppenmädchen von ARI (August Riedeler, Königsee). Meine Cousine hatte sie in einem Antikgeschäft in Schleswig-Holstein entdeckt, mir diesen Fund unverzüglich kund getan und für erschwingliches Geld mitgebracht. Diese Puppen wurden auch in den Centrum-Warenhäusern der DDR als Modell für Kindermode im Schaufenster präsentiert.


Diese ungarische Blechautobahn nannte mein Bruder einst sein Eigen. Die Autos konnten mit einem Schlüssel aufgezogen werden und zogen auf der geprägten Blechplatte ihre Bahnen.