Freitag, 8. September 2017

Das Krankenhaus

... habe ich als Patient Zeit meines bisherigen Lebens bis auf ein, zwei "Notfallgeschichten" in der Kindheit meiden können. (Dafür arbeite ich seit fast zwei Jahrzehnten in einem...)

In unserer Stadt gab es bis ein paar Jahre über die Wende hinaus zwei Krankenhäuser: Chirurgie und Innere; beide gibt es nicht mehr. Des weiteren gab es neben diversen niedergelassenen Ärzten natürlich die DDR-typische Poliklinik, welche ebenfalls nicht mehr existiert.

Und ja, es gab sogar eine Art von Puppendoktor in unserer Stadt! Dachte ich damals zumindest... In einem alten Gebäude in unserer Straße, welches weit vor der Wende wegen Baufälligkeit abgerissen worden ist, war in einer "Hutzelbude" die PGH Dienstleistungen untergebracht, wo man u. a. kranke Puppenkinder abgeben konnte, die zur erhofften Heilung an unbestimmte Orte der DDR geleitet wurden. Näheres hierzu weiß ich weiter unten zu berichten; der Fall "Anita"...


Die alte Chirurgie unserer Stadt: Hier hatte mich meine Mutter nach einem Fahrradsturz und dabei erworbener Kinnplatzwunde in den siebziger Jahren erstmals vorstellen dürfen... Für den “Notfalltransport“ musste ich vom hohen Ross meines Kinderfahrrades geläutert in den Kinderkorb an Mami's Fahrrad steigen...




Die kleine Patientin ist eine Puppe von Cellba (Celluloidwarenfabrik Babenhausen), in den besten Händen der kleinen Ordensschwester (Heubach-Köppelsdorf) und Frau Doktor (König & Wernicke).


Das ist Anita! Ich hatte sie bereits im April kurz in der “Fuhrpark-Geschichte“ vorgestellt. Ihren Namen hat sie vom gleichnamigen Song des Schlagerbarden Costa Cordalis... Ja, in den Siebzigern ein Hit!

Die arme Puppe ist der hochtemperierten Wirkung einer Nachttischlampe zum Opfer gefallen, welche mein Bruder und ich bei einem “Höhlenbau“ im Kinderzimmer zur Erhellung benutzt hatten. In einem Moment der Unachtsamkeit war die Lampe auf das Gesicht von Anita gefallen, was sie für Wochen in die Behandlung eines Puppendoktors brachte. Unverrichteter Dinge und ungenesen bekam ich sie irgendwann zurück (wie habe ich sie vermisst!); als “Westpuppe“ war sie mit ostdeutschen Mitteln irreparabel... Selbiges galt auch für ihre arg verfilzten Haare. Merke: Puppen von “Drüben“ vertragen keine Haarwäsche!!!