Dienstag, 2. Oktober 2018

Schnupfnasen

Der Herbst ist da! Vorbei die monatelange Hitze und Trockenheit, die Tage werden kürzer und kühler, die Erkältungsgefahr steigt. Und da dauert es auch nicht lange, bis es im Halse kratzt, der Schädel brummt und die Nase dicht ist. Hochzivilisiert, wie wir sind, ist gegen dieses lästige Übel noch immer kein richtiges Kraut gewachsen...


Den Kampf, der drohenden Gefahr mit diversen Mittelchen zu trotzen, verloren, bleibt einem nichts anderes übrig, der Influenza ihren Lauf zu lassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes...


Damals wie heute gibt es nichts heilsameres, als ein wärmendes Kuschelbett und die aufopfernde Fürsorge durch seine Lieben. Als Kind bekam man alles, was das Herz begehrte: Das Sofa war nur für einen ganz alleine reserviert, der Fernseher lief mit der Nase um die Wette, es gab Tee, Zwieback in heißer, gezuckerter Milch, Schokopuddingsuppe mit Eischneewölkchen und vielleicht sogar ein kleines Spielzeug! Doof nur, dass durch Krankheitsgefühl und Unwohlsein auch wenig Freude mit dieser heimeligen Auszeit einhergeht.


Technik im Retrostyle: Rotlichtlampe aus der DDR vom VEB Infrarotbestrahlungsgeräte Leipzig! Hat irgendwie seine Wichtigkeit im Einsatz gegen “Nasedicht“ verloren...


Anlaufstelle zum Gesundwerden: Die Apothetke. Da mein Nostalgiezimmer ja noch mit wenigen Schritten zu begehen war, musste nun auch noch eine Puppen-Apotheke her. Ich hatte in einer nahegelegenen Trödelhalle alte Medikamente und Apothekenzubehör gefunden, was mich sogleich wieder in einen Planungsmodus versetzte... So erwarb ich zu all den fraglich giftigen Essenzen, Schächtelchen, Glaswaren und Waage auch gleich noch einen alten begehbaren Kaufmannsladen und machte mich ans Werk.


Aus dem alten Kaufmannsladen in den Farben der italienischen Nationalflagge schuf ich mit vielen Pinselstrichen eine für mich passende Lokalität der Kräuterkunde. Puppen, die aufgrund ihrer Größe bisher schwer unterzubringen waren, konnten nun ihrer Bestimmung übergeben werden. Und für alles, was an Ausstattung sonst noch fehlte, gab sich die Paketfrau der Post ein fast tägliches Stelldichein.


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Wieder genesen! Auf in neue Abenteuer!!!