Montag, 12. Februar 2018

Hanna

Seitdem mich der Nostalgiewahn in Form von alten Puppen und Spielzeug erfasst hat, ist kein Spielzeugmuseum vor mir sicher. Von Sonneberg, Waltershausen, Berlin und Aschersleben bis hin zu entsprechenden Ausstellungen in der unmittelbaren Nähe.

 Zuletzt ging es nach Lübeck. Hier fanden zeitgleich zwei Ausstellungen statt: im Industriemuseum Herrenwyk “Eine Zeitreise durch die Welt der Weihnachtsgeschenke für Kinder“ und im St. Annen Museum “Weihnachtswünsche: Die Welt des Spielzeugs um die Jahrhundertwende“. Beide Ausstellungen liefen bis Anfang Februar.


Und wie bei der Haus- und Gartengestaltung auch, nehme ich mir gerne Ideen und Impressionen für die eigene Umsetzung mit nach Hause. Und da sah ich sie: Eine große Puppe von Kämmer & Reinhardt, die man bäuchlings auf ein Paradekissen platziert hatte, mit den wertvollsten Babyutensilen der damaligen Zeit bestückt, inmitten von alten Puppenbetten, Kinderinstrumenten, Puppenwagen, Pferdchen und einigem mehr, wohl bedacht um einen großen Weihnachtsbaum arrangiert. So vernahm ich auch bald den in solch Situationen angebrachten Satz meines Liebsten: “...es arbeitet doch schon wieder in Dir!?“

Zu Hause angekommen, besuchte ich alsbald das große Auktionshaus im Internet. Und da fand ich sie: Hanna! Eine große Porzellankopfpuppe von Schönau & Hoffmeister aus Burggrub. Das beste, es gab sie im Sofortkauf! (Ich hasse das nervenaufreibende Bieterverfahren! Sollte ich mal einen Herzinfarkt erleiden, dann beim Ersteigern von Spielzeug! Bestimmt ein Brüller in der Krankenakte!)


Da ist sie! Nicht vor einem Weihnachtsbaum, aber bäuchlings auf einem Paradekissen mit den Babyutensilien, die ich mir leisten kann. Den alten Korb (man nennt ihn bei Babys wohl Moseskorb) habe ich in einer Trödelhalle ergattert und mit Kordel an die Decke meines Nostalgie-Zimmers gehängt. Von dort schaut Hanna nun aufmerksam über die Sammlung von Artgenossen und altem Spielzeug.