Sonntag, 1. April 2018

Waschtag

Unter der Rubrik: Dinge, die so gar keinen Spaß machen, fiel bei mir der Waschtag. Und den gab es in meiner Kindheit wirklich noch! Nichts mit vollautomatischer Waschmaschine. Nichts mit Wäschewaschen nach Lust und Laune. Nein, in unserem Mietshaus wurde nach Plan und in einer richtigen Waschküche gewaschen. Mit Waschkessel, Wellenradmaschine (die legendäre WM 66!!!), Schleuder und Zinkwannen zum Spülen. Für die Unmengen an gewaschenen Textilien gab es auf dem Hof einen Wäscheplatz, über dem unzählige Meter Leine gespannt waren.



Schon relativ früh wusste Mama mich in die “Kunst“ des manuellen Wäschewaschens einzuführen bzw. einzubinden. Hierbei übernahm ich vorwiegend den Part des Wäschespülens in kaltem Wasser. Und dass zu jeder Jahreszeit! Seifige Wäsche aus der Waschmaschine ins erste Spülbad, auf links drehen, ab ins zweite Spülbad, auf rechts drehen. Wringen, wringen... Wäsche in die Schleuder, die bei nicht fachgerechter Einlagerung ein Tänzchen mit einem durch die Waschküche vollführte...


Was es auch für Kinder in DDR seit ihrer Erfindung gab, war die automatische Waschmaschine. Leider habe ich die Spielzeugversion als Kind nie mein Eigen nennen können, und auch Mama musste bis zur Wende auf die große Arbeitserleichterung warten.




Auch so eine wenig Spaß bringende Tätigkeit: Das Bügeln! Ich kann mich noch erinnern, dass diese besinnliche Arbeit in den ersten Jahren von Papa übernommen wurde, später durfte ich mich dann unter Mamas Anleitung an Stofftaschen- und Geschirrtüchern austoben.

Fazit: Ein Hoch auf den technischen Fortschritt!!!