Donnerstag, 17. Mai 2018

Prag 2.0

Eine kleine Reisegeschichte über den Besuch in einer der schönsten Hauptstädte des Kontinents: Prag! Vor fast dreißig Jahren, im Juli 1988, war ich das erste Mal dort; der letzte gemeinsame Urlaub mit meinen Eltern und Bruder, bevor wir Kinder die Dinge selbst in die Hand nehmen wollten... Die Erinnerungen an damals sind mehr als verblasst. Fehlende Fotos von jenem Ausflug unterstützen diese Amnesie. Grund genug, mal wieder neue Eindrücke zu gewinnen!


Schon dieses Bild alleine verspricht viel. Und es hält, was es verspricht!


Gleich am ersten Abend, nach einer achtstündigen Autofahrt quer durch Ostdeutschland, ging es in die kultige Schwarzbierkneipe “U Flekû“. Nicht der einzige Touristenmagnet in dieser Stadt, was es bald zu erfahren galt...


Von Schwarzbier, Gulasch und Knödel gestärkt ging es an die nahegelegene Moldau; hier mit Blick auf die Karlsbrücke.


Die Karlsbrücke selbst ist nur am zeitigen Morgen (und wohl auch nachts) zu ertragen. Menschenmassen ohne Ende drängen sich über diese Verbindung zweier Stadtteile. Ich habe noch nie so viele Smartphones am Handystick umhergeistern sehen. Fraglich, wie viele Menschen ihr Umfeld noch mit bloßem Auge erfassen...


Am Folgetag ging es auf den “Hradschin“, die Prager Burg. Ein Aufstieg, der es in sich hat. Hat man aber die unzähligen Treppenstufen unter Inkaufnahme akuter Luftnot erklommen, wird man mit einer herrlichen Aussicht (wenn auch wie hier leicht diesig) auf die goldene Stadt belohnt.


Hier oben gibt es viel zu sehen. Neben Regierungssitz, Schloßanlagen, fürstlichen Gemäuern und dem Veitsdom kann man sich unter anderem zu guter letzt noch durch das “Goldene Gässchen“ von hauptsächlich asiatischen Erdenbürgern schieben lassen.


Am Fuße des Berges wurde der Deutschen Botschaft in Prag ein Besuch abgestattet. Ein geschichtsträchtiger Ort, an dem im September 1989 das Ende der DDR eingeläutet wurde.


Die Rückseite der Botschaft. Von diesem Balkon ging der legendäre unvollendete Satz des damaligen deutschen Außenministers um die Welt. Wenn man jetzt die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Areals vor Augen hat, kann man sich nur schwer vorstellen, dass hier im Sommer 1989 an die 4000 Bürger der DDR um ihrer Ausreise kämpften.


Der Wenzelsplatz in der Prager Neustadt. Der einzige Ort, welcher mir nach dreißig Jahren noch bekannt vorkam. Hier lässt es sich nett bummeln und shoppen, allerdings wird man auch seiner anfangs noch intakten Frisur verlustig, da es ob der Größe des Platzes doch sehr zugig ist.


Das für mich schönste Gebäude am Wenzelsplatz: Das “Grand Hotel Europa“ (leider leerstehend und vernagelt...).


Mein Fazit dieser kleinen Reise: Prag ist absolut einen Besuch wert! Wunderschöne Architektur, sehr geschichtsträchtig, leckeres und bezahlbares Essen und ganz viel Entdeckerpotenzial. Leider aber auch hoffnungslos überfüllt und laut, dass einem manchmal die Lust am Flanieren vergeht. Früh aufstehen lohnt sich!